Schwarzpappel an der Mulde | Foto: Frank Koschewski

Beschreibung der Art

Die Schwarzpappel (Populus nigra) gehört zur Familie der Weidengewächse. Sie ist eine Laubbaum-Art aus der Gattung der Pappeln, zu der bei uns noch die Zitterpappel (Populus tremula) sowie die Silberpappel (Populus alba) gehören. Auf nährstoffreichen, feuchten, gut durchlüfteten Kies- und Sandböden gedeiht sie besonders gut. Begünstigt wird ihr Wachstum durch kurze periodische Überschwemmungen, dies bringt ihr sogar Vorteile gegenüber den Baumkonkurrenten Eiche, Ulme und Esche, Charakterarten der Hartholzauen. Auf dauerhaft überfluteten Flächen kann sie nicht gedeihen.

Das Borkenmuster, ein Netz aus aneinandergereihten X-Buchstaben. | Foto: Ina Ebert | NABU Sachsen

Schwarzpappeln können bis zu 300 Jahre alt und bis zu 30 Meter hoch werden. Alte Bäume sind von knorrigem Wuchs. Ihre Borke ist graubraun und oftmals bizarr anzusehen, denn ihr Borkenmuster erinnert an ein Netz aus aneinandergereihten Buchstaben X, und die Herausbildung von Wasserreisern und Maserknollen verstärkt diesen Eindruck noch. Markante tiefe Furchen und Einbuchtungen (Brettwurzeln) durchziehen den Stamm. Ihre Baumkrone ist unregelmäßig und ausladend. Ihr Wuchs mit nach oben gerichteten feinen Reisern ähnelt einem Reisigbesen.

Reine Schwarzpappeln weisen eine knorrige Wuchsform auf und sind weniger gleichmäßig wie Hybridpappeln. Doch diese Merkmale reichen für eine eindeutige Bestimmung nicht aus. Für die Unterscheidung von Hybridpappeln ist die Entnahme von Proben der Blätter und Knospen und die Anwendung molekularbiologischer Methoden notwendig. Mithilfe der Isoenzymanalyse oder DNA-Analyse (mittels Mikrosatelliten-Marker) werden Schwarzpappeln beispielsweise beim Staatsbetrieb Sachsenforst eindeutig identifiziert.

Schwarzpappeln sind getrenntgeschlechtlich. Ihre Blüten verströmen einen süßlichen Geruch, von einem klebrigen Harz herrührend, welches Bienen sammeln, um daraus eine harzartige Masse (Propolis) herzustellen.

Zweige und Triebe besitzen einen runden Querschnitt. Zwischen April und Mai, noch vor dem Austrieb der Blätter, blühen die männlichen und weiblichen Pappeln. Ein gut erkennbares Unterscheidungsmerkmal sind ihre Kätzchen. An den männlichen Bäumen zeigen sich bis zu zwölf Zentimeter lange, schlaff herabhängende Kätzchen. Die Staubbeutel ihrer zwölf bis dreißig Staubblätter sind anfangs purpurrot. An den weiblichen Bäumen sind die etwa zehn Zentimeter langen Kätzchen gelbgrün und gestreckt. Fruchtknoten und zwei gelbe Narben sind deutlich erkennbar. Im Mai und Juni bilden sich die Früchte der Schwarzpappeln, welche die kleinen, mit zahlreichen Haaren ausgestatteten Samen enthalten. Der Wind übernimmt die Verbreitung dieser wenige Tage keimfähigen Samen.

An den weiblichen Bäumen sind die etwas zehn Zentimeter langen Kätzchen gelbgrün und gestreckt. Fruchtknoten und zwei gelbe Narben sind deutlich erkennbar. | Foto: Friedheim Richter
An den männlichen Bäumen zeigen sich bis zu zwölf Zentimeter lange, schlaff herabhängende Kätzchen. Die Staubbeutel ihrer zwölf bis dreißig Staubblätter sind anfangs purpurrot. | Foto: Andreas Roloff
Junge Schwarzpappeln an Wurzeln eines alten Baumes. | Foto: Jörg Lorenz | NABU Sachsen

Schwarzpappeln können sich geschlechtlich und ungeschlechtlich (vegetativ) vermehren. Wenn die Wurzeln beispielsweise durch eine Überschwemmung freigespült werden, kann sich eine sogenannte Wurzelbrut entwickeln. Dies sind dann Klone des Mutterbaumes und genetisch mit diesem identisch.

Blätter
Die Blätter der Schwarzpappeln sind sehr variabel und weisen extreme Größenunterschiede auf. Auf dem Foto ist ein typisches Beispiel der Blätter von Schwarzpappeln zu sehen.

Die Schwarzpappel ist eine Lichtbaumart, die nicht im Schatten keimen und aufwachsen kann, sondern voll besonnte, vegetationsfreie Kiesufer benötigt.

Auf dem Foto ist ein typisches Beispiel der Blätter von Schwarzpappeln zu sehen. | Foto: Ina Ebert | NABU Sachsen
Ein Projekt des NABU Sachsen