Für junge Naturentdecker - Abenteuer Schwarzpappel

Schwarzpappel | Zeichnung: Kamilla Kubaschinski

Prüfe dein Schwarzpappel-Wissen!

Wie viele Pappelarten gibt es auf unserer Erde? Wie schnell können die Pappelsamen fliegen? ... mehr

Die Heimat der Pappeln
Du hast sicher schon oft Pappeln gesehen. Sie wachsen beinahe in jedem Dorf und jeder Stadt, an Straßen- und Feldrändern oder auch an Spielplätzen. Doch ihre sehr viel selteneren Verwandten, die Schwarzpappeln, sind den meisten Menschen unbekannt. In den Auen unserer größeren Flüsse ist ihre Heimat. Man nennt die Schwarzpappeln auch Baum-Pioniere, weil sie sich oftmals als Erste an geeigneten Orten ansiedeln, zum Beispiel an Flussufern, dort, wo es durch den Fluss erzeugte, nur mit Kieseln oder Schottersteinen bedeckte Flächen gibt oder wo das Hochwasser alle anderen Pflanzen mit sich fort getragen hat.

Begib dich auf Entdeckungsreise
Begib dich mit dem Fahrrad auf Entdeckungsreise entlang unserer großen sächsischen Flüsse – mit deinen Eltern, Geschwistern oder der Schulklasse. Am Elbe-Radweg und am Mulde-Radweg wirst du einige besonders schöne Schwarzpappeln entdecken können. Doch du musst sie suchen, denn sie sind sehr selten geworden. Das hat verschiedene Gründe. Die Auen unserer Flüsse wurden vielerorts trockengelegt, damit zum Beispiel Felder entstehen und Häuser und Straßen gebaut werden konnten, und die Ufer wurden so befestigt, dass Hochwässer keine Rohböden mehr erzeugen können.

Mit dem Fahrrad lässt sich unsere Natur besonders gut erkunden. Man kann überall anhalten, wo es etwas zu entdecken gibt. | Foto: Ina Ebert | NABU Sachsen

Woll-Rätsel

Welche Wolle stammt von der Pappel? - Klick auf das Foto!

Leider falsch.
Das ist die Wolle der Herbst-Anemone.
Leider falsch.
Das ist Wolle vom Wollschwein.
Ja, richtig!
Das ist Pappel-Wolle.
Leider falsch.
Das ist Schafwolle.
Dohle  | Zeichnung: Naturkundliche Tafel Naturkundemuseum Leipzig

Ein Baum-Tagebuch für die spannendsten Beobachtungen
Beobachte, welche Tiere sich an der Schwarzpappel, an ihrer Rinde, in ihrer Krone und an ihren Wurzeln aufhalten. Fotografiere deine Beobachtungen, schreibe sie auf oder male sie in dein Tagebuch. In jeder Jahreszeit wirst du andere Beobachtungen machen können. Einige Tiere, die an Schwarzpappeln leben, lernst du auf dieser Internetseite kennen. Schau auch einmal auf die Internetseite Insekten-sachsen.de. Dort stehen sehr viele Informationen über Insekten, und es sind tolle Fotos zu sehen. Du kannst auch deine eigenen Beobachtungen melden und deine eigenen Insektenfotos einstellen. Der Naturschutzbund wählt schon viele Jahre den Vogel des Jahres. Auch die Dohle gehörte dazu. Mit etwas Glück siehst du sie vielleicht aus einer Baumhöhle fliegen.

Rettung vorm Aussterben
Um die Schwarzpappeln in Sachsen vor dem Aussterben zu retten, hat der Naturschutzbund mit mehreren Partnern Ideen für ihren Schutz entwickelt. Ihre Standorte werden bestimmt und in Landkarten eingetragen. Da ihre genaue Bestimmung nur über eine gentechnische Untersuchung erfolgen kann, werden von jeder Pappel, hinter der die Forscher eine Schwarzpappel vermuten, Blätter und Knospen als Proben genommen. Aus Stecklingen, das sind etwas mehr als bleistiftdicke, bis zu 30 Zentimeter lange Aststücke von jungen Bäumen, werden Schwarzpappeln gezüchtet.

In Graupa werden aus Schwarzpappel-Stecklingen kleine Bäume gezogen. In das Pflanzsubstrat werden Kakaoschalen gemischt, damit die kleinen Pflanzen gut gedeihen können. | Foto: Ina Ebert | NABU Sachsen

Geheimnisvolle Zeichen
Schau dir die Baumrinde der Schwarzpappel genau an. Du wirst sicher den Buchstaben X auf ihr erkennen. Aber auch Fabelwesen, Feen oder Drachen kannst du entdecken. Mach ein Foto von einem besonders schönen Stück Rinde, drucke es aus und lass die unsichtbaren Wesen mit Stift oder Pinsel lebendig werden. Du kannst natürlich auch die Rinde anderer Baumarten fotografieren und schauen, ob du noch mehr Fabelhaftes erkennen kannst.

Wie hoch ist die Schwarzpappel?

Wenn du erfahren willst, wie groß die Schwarzpappel ist, die du auf deinen Entdeckertouren gesehen hast, kannst du es ganz einfach selbst heraus finden. ... mehr
 Einige eindrucksvolle Baumrinden verschiedener Laubbäume haben wir bereits für dich fotografiert. Such dir ein Foto aus, drucke es auf weißem oder buntem Papier aus und lass die Fabelwesen, die du in der Rinde entdeckst, lebendig werden. Auch deine Freunde oder Eltern und Großeltern können bei der Suche mithelfen oder selber malen. Die Bilder kannst du dann zum Beispiel als Geburtstagskarte an Freunde verschicken. | Zeichnung: Ina Ebert | NABU Sachsen
Männliche Schwarzpappel-Blüten. | Foto: Frank Philipp

Gelbgrüne und rote Kätzchen
Unter den Schwarzpappeln gibt es männliche und weibliche Bäume. Im Frühling kannst du das ganz allein herausfinden. Noch bevor die Blätter erscheinen, zeigen sich die Pappelkätzchen genannten Blüten. Gelbgrün und ungefähr zehn Zentimeter lang sind die weiblichen Kätzchen, rot die Kätzchen der männlichen Bäume.

Fliegende Wolle
Noch vor den Sommerferien reifen die Früchte der Schwarzpappeln: in grünen, rundlichen, perlengroßen Kapseln sind die mit kleinen weißen Haaren versehenen Samen versteckt. Sind die Kapseln reif, platzen sie auf, und der Wind trägt die federleichten weißen Samen davon. (Bis 50 Kilometer weit können die Samen vom Wind getragen werden. So kommt es, dass die „Verwandten“ der Pappel an weit entfernten Orten wachsen.)

An Orten, wo viele Pappeln stehen, gibt es auch viel Pappelwolle. Man könnte mitten im Sommer denken, es hätte geschneit. Manche Menschen klagen dann über plötzliches Niesen und tränende Augen. Die Wolle hat aber auch schon viele Freunde gefunden. Aus ihr lassen sich leichte, weiche Kissen herstellen. Und Pappelflaum wärmt übrigens noch besser und schneller als ein mit Daunen gefülltes Kissen.

Wähle deinen Lieblingsstoff, nähe einen schönen Bezug daraus und fülle ihn mit Pappelwolle. | Foto: Ina Ebert | NABU Sachsen

Pappelwollkissen selbst gemacht
Probier es aus! Wähle deinen Lieblingsstoff, nähe einen schönen Bezug daraus und fülle ihn mit Pappelwolle.

Ein Projekt des NABU Sachsen