Historische Ursachen für die Seltenheit der Schwarzpappeln

In früheren Jahrhunderten hat man den großen Wert unseres primären Naturerbes, zu dem auch Urwälder mit Schwarzpappeln gehören, nicht erkannt. Vielmehr sah man es als wichtige zivilisatorische Leistung an, jegliche Wildnis zu kultivieren und insbesondere Auen trockenzulegen, um sie für Landwirtschaft, Besiedlung und für Verkehrswege nutzbar zu machen. Schon damals kamen zahlreiche wasserbauliche Eingriffe in die Flüsse und in ihre Auen hinzu, um die Bedingungen für die Schifffahrt zu verbessern und Hochwasserereignisse möglichst stark zu begrenzen. Vermutlich hat insbesondere die Treidelschifffahrt dazu beigetragen, dass die Flussufer gehölzfrei gehalten wurden. So ist zum Teil eine sehr ästhetische Kulturlandschaft entlang der Flüsse entstanden, mit wertvollen Lebensgemeinschaften wie beispielsweise Glatthafer- und Bläulingswiesen, die zum kulturell bedingten Naturerbe gehören. Doch die natürlichen Auwälder am Fluss sind verschwunden.
Ein Projekt des NABU Sachsen